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Fachkräftemangel in Deutschland

In den vergangenen Jahren hat sich der Fachkräftemangel in Deutschland zu einer der drängendsten Herausforderungen für die Wirtschaft entwickelt. Im Jahr 2022 gab es mehr als 1,3 Millionen offene Stellen für qualifizierte Fachkräfte, heißt es vom Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA), einem Projekt des Bundeswirtschaftsministeriums. Dieses Phänomen, geprägt durch eine zunehmende Diskrepanz zwischen dem Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften und deren Verfügbarkeit auf dem Arbeitsmarkt, wirkt sich auf zahlreiche Branchen und Regionen aus.

In diesen Branchen herrscht Fachkräftemangel

In Deutschland herrscht der Fachkräftemangel in mehreren Schlüsselbranchen, unter anderem im industriellen Mittelstand. Dieser Mangel ist teilweise durch demografische Veränderungen, technologische Fortschritte und Veränderungen in der Wirtschaftsstruktur bedingt. Zu den Branchen, die besonders betroffen sind, gehören:

  • Gesundheitswesen: Es gibt einen signifikanten Mangel an Fachkräften im Gesundheitsbereich, insbesondere an Pflegekräften und Fachärzten. Dies wird durch die alternde Bevölkerung Deutschlands und den damit verbundenen höheren Bedarf an Gesundheitsdienstleistungen noch verschärft.
  • Informationstechnologie (IT) und Digitalisierung: Mit der fortschreitenden Digitalisierung steigt die Nachfrage nach IT-Fachkräften, wie Softwareentwicklern, Datenanalysten und IT-Sicherheitsexperten. Die schnelle Entwicklung neuer Technologien führt zu einem kontinuierlichen Bedarf an spezialisierten Kenntnissen.
  • Handwerk: In vielen Handwerksberufen, wie Elektrikern, Installateuren, Schlossern und Zimmerleuten, gibt es einen Mangel an qualifizierten Fachkräften. Dies ist teilweise auf ein sinkendes Interesse an handwerklichen Berufen unter jüngeren Generationen zurückzuführen.
  • Ingenieurwesen: Ingenieure, vornehmlich in Bereichen wie Maschinenbau, Elektrotechnik und Bauingenieurwesen, sind weiterhin sehr gefragt. Der Mangel an Ingenieuren ist teilweise auf die starke industrielle Basis Deutschlands und den Bedarf an technischer Expertise in verschiedenen Industriezweigen zurückzuführen.
  • Erziehung und Bildung: Auch in Kitas und im Bildungssektor, besonders bei Lehrkräften für Grundschulen und bestimmte Fächer in weiterführenden Schulen, besteht ein Mangel.
  • Logistik: Mit dem Wachstum des Online-Handels und globaler Lieferketten steigt die Nachfrage nach Fachkräften in der Logistik, einschließlich Lkw-Fahrern und Logistikmanagern.
  • Gastronomie und Tourismus: Auch in der Gastronomie und im Tourismus, besonders in der Hotellerie und in der Küche, herrscht ein Mangel an Fachkräften.

Arbeitskräfte gibt es genug

Es gibt keinen Arbeitskräftemangel in Deutschland, sondern eine Arbeitslosigkeit bei 2.609.000 Millionen Menschen. Das scheint wie ein lösbares Problem? Leider nein, denn es fehlt an qualifizierten Personen. Was genau ist eine Fachkraft? Das ist jemand, der eine mindestens zweijährige Berufsausbildung abgeschlossen hat. Im Jahr 2022 gab es laut Statistik des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung mehr als 1,3 Millionen offene Stellen für qualifizierte Fachkräfte.

Ursachen wie der Fachkräftemangel entstanden ist

Die Gründe für den Fachkräftemangel sind vielschichtig und reichen von demografischen Veränderungen und einer alternden Bevölkerung bis hin zu sich wandelnden Anforderungen in einer zunehmend digitalisierten und globalisierten Wirtschaftswelt.

Corona

Die Corona-Pandemie hat den Fachkräftemangel in Deutschland in mehreren Bereichen verschärft, insbesondere im Gesundheitswesen, wo die hohe Arbeitsbelastung und der Stress zu einer erhöhten Burn-out-Rate führten. Ausbildungs- und Weiterbildungsprogramme wurden durch Lockdowns und Einschränkungen unterbrochen, was die Entwicklung neuer Fachkräfte behinderte und deren Eintritt in den Arbeitsmarkt verzögerte. Zudem führten Reisebeschränkungen und Grenzschließungen zu einer Einschränkung der internationalen Arbeitnehmermobilität, wodurch es für Unternehmen schwieriger wurde, Fachkräfte aus dem Ausland zu rekrutieren.

Inflation und Bezahlung

Die steigende Inflation hat die Kaufkraft der Arbeitnehmer beeinträchtigt. Dadurch wurde der Druck auf Unternehmen erhöht, wettbewerbsfähige Gehälter anzubieten, um qualifizierte Fachkräfte anzuziehen. Diesem wirtschaftlichen Druck konnten nicht alle Unternehmen Stand halten. Zudem sind regionale Unterschiede in der Bezahlung und der Anstieg der Lebenshaltungskosten relevante Aspekte, die die Attraktivität von Arbeitsplätzen beeinflussen und den Fachkräftemangel in bestimmten Branchen und Regionen verstärkt haben.

Politik

Die Politik trägt eine Mitverantwortung für die Entstehung des Fachkräftemangels, da sie die Rahmenbedingungen und politischen Maßnahmen festlegt, die sich auf den Arbeitsmarkt und die Verfügbarkeit von Fachkräften auswirken. In einigen Fällen können politische Entscheidungen, wie die Ausgestaltung von Bildungspolitik oder Einwanderungspolitik, den Fachkräftemangel beeinflussen, indem sie die Qualifikationen und die Verfügbarkeit von Arbeitskräften beeinträchtigen.

Alles eine Lüge?

Im Internet und auf Telegramm gibt es zahlreiche Artikel und Beiträge, die den Fachkräftemangel infrage stellen. Der Fachkräftemangel ist jedoch keine Lüge, sondern basiert auf realen Zahlen und Fakten. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung hat die Daten zur Entwicklung der offenen Stellen auf dem deutschen Arbeitsmarkt zusammen getragen und beweist: Wir befinden uns auf einem historischen Hoch des Fachkräftemangels. Keine Lüge also, sondern ein gesellschaftliches und wirtschaftliches Problem, das von Politik, Industrie und der Bevölkerung gemeinsam gelöst werden muss.

Prognosen für den Fachkräftemangel

Bei einer Umfrage unter Unternehmen aus dem Juni 2023 gaben 42 Prozent der Unternehmen an, dass ihre Geschäftstätigkeit bereits jetzt durch den Fachkräftemangel eingeschränkt sei. Enzo Weber vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung prognostiziert, dass sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt zukünftig noch verschärfen wird. “Wenn jetzt die Babyboomer-Generation in Rente geht und die kleineren Generationen nachkommen aus der Schule, aus den Universitäten, dann wird der Arbeitsmarkt deutlich schrumpfen, bis 2035 verzeichnen wir durch den Alterungseffekt ein Minus von sieben Millionen Personen, wenn es keinen Ausgleich gibt.”

Fachkräftemangel bekämpfen – Lösungen finden

Um dem Fachkräftemangel in Deutschland entgegenzuwirken und Lösungen zu finden, bedarf es einem Zusammenspiel von Politik und Gesellschaft. Es gibt mehrere Ansätze, die die Ursachen bekämpfen:

  • Arbeitslose einsetzen: Arbeitslose Fachkräfte zurück in die Berufstätigkeit integrieren oder unqualifizierte Arbeitslose umschulen oder einlernen.
  • Frauen arbeiten mehr: Durch die aktuelle Familienpolitik ist es für Familien oft finanziell attraktiver, wenn Frauen die Haupt-Betreuungsarbeit übernehmen. Qualitativ hochwertige Kinderbetreuungsangebote sowie ein Ausgleich des Gender-Pay-Gaps kann dabei helfen, dass die Vollzeitarbeit als Fachkraft für Frauen attraktiver wird.
  • Altere Menschen arbeiten länger und bleiben so länger als Fachkraft dem Arbeitsmarkt erhalten.
  • Fachkräfte aus dem Ausland: Zuwanderer und deren Kinder werden durch Berufsqualifikationen nachhaltig integriert.

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Häufige Fragen zum Fachkräftemangel in Deutschland